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Gemeinsames Gedenken an Tibet

Unsere Bodhi-Baum-Gemeinschaft hat am 15.3.2023 an die zahllosen Tibeter gedacht, die im März 1959 durch militärische Aktionen des chinesischen Staates getötet wurden. China hatte Tibet, einen souveränen Staat, völkerrechtswidrig besetzt.



Wir haben auch an die vielen Todesopfer gedacht, die durch Folter, Todesurteile, im Arbeitslager und durch unterlassene Hilfeleistung umkamen oder sich selbst das Leben nahmen.


Wir haben über den Daseinskreislauf nachgedacht, über die buddhistische Lehre und über das Sterben.


Anmerkung: vorgetragen wurden die Worte des Gedenkens von einem der Gründer unseres Zentrums, der anonym bleiben möchte und von Brigitte Meixner.


Eure Claudia


Gedenkstunde am 15.03.2023 am Mahnmal des Rates der Religionen

Als Buddhistische Gemeinschaft Bodhi-Baum nehmen wir die Gelegenheit wahr, zunächst an die Toten des fürchterlichen Erdbebens in der Türkei und Syrien zu denken.


Auch denken wir an die Toten des fürchterlichen Krieges in der Ukraine.


Wir denken an die 87.000 Tibeter, die im März 1959 durch militärische Aktionen des chinesischen Staates getötet wurden. China hatte Tibet, einen souveränen Staat, völkerrechtswidrig besetzt.


Wir denken weiterhin an die vielen toten Tibeter weiter der Besetzung.

  • Tod durch Folter

  • Tod durch Todesurteile - zum Beispiel 6.100 Todesurteile im Jahr 1996

  • Tod in den Arbeitslagern

  • Tod in den Gefängnissen durch Unterlassung medizinischer Hilfe


Wir denken an die Tibeterinnen und Tibeter, die sich selbst durch Feuer umbrachten. Bis März 2022 waren es 168, auch 26 Jugendliche.


Es waren flammende Proteste für die Freiheit Tibets und die Rückkehr des Dalai Lama.


In Abschiedstexten ist u. a. zu lesen von persönlicher Hingabe als ultimativem Schritt des Protestes, ein Opfer-Protest, ohne anderen zu schaden.


Wenn ein Mensch eines natürlichen Todes stirbt, bedeutet dies, dass das Karma, das diese menschliche Existenz aufrecht erhielt, zu Ende geht, und der Tod unausweichlich ist. Das ist die Natur des Daseinskreislaufes: man wird geboren, lebt eine gewisse Zeit und stirbt unfreiwillig. Daran vermögen selbst Buddhas, von denen es unzählige gibt, nichts zu ändern. Sie können das Gesetz von Handlung und Wirkung nicht außer Kraft setzen. Für uns selbst gilt das auch. Wenn unsere Zeit gekommen ist, und das heilsame Karma, das dieses Menschenleben verursacht hat, zur Neige geht, müssen wir sterben. Geshe Thubten Ngawang
Dem Tod ins Auge zu sehen, ist grundlegender Bestandteil der Buddhistischen Tradition. Es kann Mitgefühl reifen lassen und unsere Hingabe an das Erwachen stärken. Der Tod gilt als letztes Stadium des Wachstums. Geshe Thubten Ngawang
Der Tod eröffnet uns tiefste Dimensionen unseres Menschseins. Frank Ostaseski - Pionier der Hospizbewegung
Wer das ganze Leben als eine Vorbereitung auf den Tod empfindet, wird keine Angst vor dem Sterben haben. Geshe Thubten Ngawang
Der Tod tritt unfreiwillig ein. Man hat ihm nichts entgegenzusetzen und keine Mittel, ihn ungeschehen zu machen. In dieser Situation entsteht eine große Unruhe im Geist. Auch Verzweiflung. Was könnte wirklich helfen? Die Dharma-Praxis, die Gewöhnung des Geistes an das Heilsame, ist der einzige Hoffnungsschimmer. Im Mahayana-Buddhismus wird das Anvertrauen an den Dharma-Lehrer als Grundlage für den gesamten Pfad und als Voraussetzung für die Verwirklichung aller Tugenden angesehen. In allen buddhistischen Lehren wird dargelegt, wie man unfreiwillige Zustände wie Geburt, Tod und Wiedergeburt umwandeln kann. Die ganze Dharma-Praxis eines Übenden zielt darauf ab, Vorsorge für einen guten Tod zu treffen. Der Übende schafft durch seine kontinuierliche Praxis im Leben und die zunehmende Vertrautheit mit dem Heilsamen, die Ursachen dafür, dass im Tod keine schrecklichen Erscheinungen auftreten. Er schafft heilsame Geisteszustände von stärkerer Kraft, die ihn in ein höheres Dasein befördern. Aus dem Buch "Glücklich leben - friedlich sterben" von Geshe Thubten Ngawang
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