Brigitte Meixner und ich haben uns Gedanken zu diesem Thema gemacht und für Euch aufgeschrieben.

"Da können wir doch sowieso nichts machen. Was soll ich als kleiner Bürger schon bewirken? Wir werden doch sowieso von den Lobbys regiert. Ich gönne mir jetzt einfach mal eine Bratwurstsemmel, um das Leben zu genießen, solange ich es noch genießen kann."
Kennt Ihr diese Gedanken?
Haben wir wirklich als Verbraucher nichts in der Hand? Brigitte und ich meinen: "Doch, wir haben etwas in der Hand. Und was wir in der Hand haben, nennt sich Eigenverantwortung."
Heute wollen wir Euch berichten, in welchen Bereichen wir bereits eigenverantwortlich versuchen, unseren CO2-Abdruck zu reduzieren und in welchen Bereichen wir selbst noch im "Habenwollen" verstrickt sind. Auch für uns gibt es noch ausreichend Bereiche, in denen wir noch viel mehr loslassen und Verzicht üben müssen. Unsere Gedanken sind Gedanken von zwei Frauen, die im Mittelstand und momentan in gesicherten finanziellen und urbanen Verhältnissen leben. Für Menschen, die in sozialer Not sind oder die Beeinträchtigungen haben, sind diese Gedanken und Vorschläge nicht gedacht. Menschen in sozialer Not und Menschen mit Beeinträchtigungen brauchen unsere bedingungslose Solidarität ohne "Einsparvorschläge".
Der Weg, den Brigitte und ich für uns gefunden haben, sieht momentan so aus:
Wir haben uns vom privaten PKW getrennt und nutzen den ÖPNV bzw. in einigen Fällen ein Carsharing-Auto.
Wir haben unseren Fleisch- und Fischkonsum drastisch eingeschränkt. Auch beim Konsum von tierischen Lebensmitteln versuchen wir uns noch mehr einzuschränken.
Wir achten darauf, Obst und Gemüse aus der Region einzukaufen (Transporte mit dem Flugzeug hinterlassen einen gewaltigen CO2-Abdruck).
Wir gehen sehr sparsam und bewusst mit dem Wasser um (Duschwasser kann aufgefangen und weiterverwendet werden, abgestandenes Trinkwasser kann zum Pflanzen gießen verwendet werden usw.).
Unsere privaten Flugreisen haben wir drastisch reduziert.
Aber auch bei uns gibt es noch sehr viel Luft nach oben, um unseren CO2-Fußabdruck zu verringern.
Brauchen wir wirklich regelmäßig neue Kleidung oder können wir uns auch mit Second-Hand-Kleidung begnügen?
Wie oft brauchen wir Vergnügungen, die enorm viel Energie kosten, wie z.B. Kinobesuche, Kirmesbesuche, Konzertbesuche usw.?
Müssen wir online spielen?
Als Buddhistinnen haben wir uns einer Weltanschauung angeschlossen, in der wir zum Verzicht eingeladen werden, um die Geistesgifte "Gier, Hass und Verblendung" zu überwinden. Wann fangen wir damit an?
Ich schließe unsere Gedanken mit einem Zitat der buddhistischen Nonne Pema Chödrön ab und lade Euch ein, darüber intensiv nachzudenken.
Beginne jetzt! Beginne an der Stelle, an der du dich gerade befindest. Beginne mit der Angst. Beginne mit dem Schmerz. Beginne mit dem Zweifel. Beginne mit zitternden Händen. Beginne mit bebender Stimme, aber beginne! Beginne und höre nicht auf! Beginne mit dem, was du bist und mit dem, was du hast. Aber fange einfach damit an!
Seid Ihr bereit?
Eure Claudia