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Der Buddhismus

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Die Lehre des historischen Buddha Shakyamuni, die dieser vor mehr als 2500 Jahren in Indien verkündet hatte, ist noch immer lebendig. Seine Lehren wurden zunächst mündlich, später auch schriftlich überliefert. Dabei haben sich zwei Hauptströmungen herausgebildet, die Pali-Tradition, die vor allem in den südlichen Ländern Asiens, wie Thailand, Sri Lanka, Myanmar u.a. Verbreitung fand, und die

Sanskrit-Tradition, die im nördlichen asiatischen Raum, wie z.B. Japan, China und Tibet, Fuß fasste. Der "Südliche Buddhismus" wird heute oft als Theravada (Pali-Schule der Ältesten), der "Nördliche Buddhismus" als Mahayana (Skr. Großes Fahrzeug) bezeichnet.

Allen gemeinsam ist, dass sie sich auf die "Vier Siegel" als Kern der buddhistischen Lehre stützen.

  1. Alle zusammengesetzten Phänomene sind unbeständig.

  2. Alle verunreinigten Phänomene sind Leiden.

  3. Alle Phänomene sind leer und ohne Selbst.

  4. Jenseits des Kummers ist Friede.

Sich auf diese Vier Siegel zu stützen bedeutet, ein Buddhist zu sein.

Das Verständnis darüber, was "leer und ohne Selbst" (drittes Siegel) genau umfasst, darüber gibt es in den philosophischen Schulen des Buddhismus unterschiedliche Auffassungen. Auch die Ziele, was man auf dem Pfad des Übens erreichen möchte, sind verschieden. In der Pali-Tradition wird das Ziel Nibbana (Nirvana) genannt, die Beendigung des Leidens für ein Individuum. In der Sanskrit-Tradition möchte man darüber hinaus die Buddhaschaft erlangen. Sie umfasst eine weitergehende Fähigkeit, zum Wohle der Lebewesen in  der Welt zu wirken. Kurz gesagt ist der Südliche Buddhismus die Basis für alle Buddhisten. Das Mahayana führt die philosophische Sicht der "Leerheit" ein und beinhaltet "Bodhicitta", den Erleuchtungsgeist, dessen Besitzer sich zum Wohle aller Wesen auch nach Erlangen des Nirvana handfest einsetzt.

Allen Buddhisten ist gemeinsam, dass sie einen friedlichen, mitfühlenden Geist entwickeln möchten. Im Metta-Sutra heisst es:

    (...) "Wie eine Mutter mit ihrem Leben

    ihr einziges Kind beschützt und behütet

    so möge man für alle Wesen und die ganze Welt

    ein unbegrenzt gütiges Gemüt erwecken:

    Ohne Hass, ohne Feindschaft, ohne Beschränkung

    nach oben, nach unten und nach allen Seiten.

    Im Gehen oder Stehen, im Sitzen oder Liegen,

    entfalte man eifrig diese Gesinnung..." (...)

Dagyab Rinpoche spricht davon, dass niemand ein schlechter Mensch sein möchte. Vielmehr könne man sich in vielfacher Weise darum bemühen, ein guter Mensch zu sein. Dazu ist es notwendig, sich der eigenen Schwächen bewusst zu sein und darauf zu achten, wie man denkt, spricht und handelt. Als besonders hilfreich für die eigene innere Entwicklung hat sich das Studium des Stufenwegs, tib. Lamrim, gezeigt. Hierbei handelt es sich um eine in Tibet entstandene Textgattung, die auf den indischen Gelehrten Atisha zurückgeht. Es ist eine strukturierte, aufeinander aufbauende Zusammenstellung aller Themen des Buddhismus, die insbesondere der Praxis dient.

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